Shantychor  Bisperode

Die "Blauen Jungs aus Bisperode" grüßen Euch!

Shantys, ihre Geschichte

 

Da waren Vullrigger, Barkentinen, Schooner, Briggs, Galeassern,Teeklipper und nicht zu vergessen die Walfänger. Schiffe unter Segel, die vor rund 100 Jahren noch das Bild von der Christlichen Seefahrt auf allen sieben Weltmeeren prägten. Seid Jahrtausenden wurde gesegelt.  Und es wurde an Bord gesungen. Jedoch nicht nur zum Vergnügen, sondern oft auch aus Hilfslosigkeit, Verzweiflung  und Aberglauben. Maschinelle Hilfsmittel gab es nicht. Es wurde alles von Hand gemacht, mit Muskelkraft. Mit Zugleich und Hau-ruck.  Die Sailors arbeiteten an Bord im Takt. Das war notwendig. Man sparte so an Kraft.  Auf manch altem Kasten wurden für die schweren Arbeiten einfach nicht genügend Leute angeheuert.


Die Arbeiten an Bord eines Windjammers mit seinen rund 40 Meter hohen Masten und einer Takelage aus Hunderten von Tauen, Wanten, Stangen und Pardunen, war hart und vielfältig. Es gab schnelle Arbeitsvorgänge,wie das Pumpen und das Stampfen um das Gangspill beim Anker hieven. Es gab langsame Vorgänge, wie das Durchholen von Tauen und das trimmen der Segel. So entwickelten sich im Laufe der Zeit zwei Gruppen von Arbeitsliedern. Anker- oder Capstans gehören zu den schnellen Gesängen. Halyard-, Hautling- oder Hol- Shantys wurden langsam gesungen und endeten  – beim durchholen, beim kräftigen ziehen nämlich – mit einem Ruck. Der Mann der den Takt bei diesen Arbeitsliedern bestimmte, waren die Shanty-men. . Diese waren nicht nur Vorsänger ihrer arbeitenden Kameraden und Interpreten ihrer Lieder: Sie waren Motor und Entertainer. Denn die Reisen waren lang. Die Shantymen brachten Leben ins Forecastle, in das Mannschaftslogis unter der Back im Vorschiff. Das war auch dringend notwendig, wenn das Stimmungsbarometer wieder mal auf Null gesackt war.  Dazu gab es bei Salzfleisch mit Maden und vergammeltem Trinkwasser auch genug Anlässe. Es sei aber in diesem Zusammenhang festgestellt, daß dies nicht auf allen Schiffen der Fall war. Es gab ganz hervorragende Kapitäne, die auf Stil achteten. Ihre Besatzungen hielten jahrelang zusammen und viele abenteuerliche Reisen wurden miteinander unternommen.  Die Mannschaft dieser Segler war meist international. Die Sprache an Bord war unliterarisch und deftig. Man sprach Englisch, zwar nicht reinstes Oxford – Englisch, dafür aber ein um so blumenreicheres Pidgin. Bis in die heutige Zeit haben sich die Arbeitslieder aus jener Seefahrt unter Segel, die Shantys und Sea-Songs, erhalten. Das ganze Dasein und Leben an Bord eines Windjammers  ist in dieser Folklore reinsten Seewassers lebendig geblieben.  Grausige Kap Horn-Umsegelungen spielten da eine Rolle, der Klabautermann,  
der Fliegende Holländer, Teufelsbeschwörungen, Häfen, Inseln, Heimweh, Mutterliebe, Fernweh und Palmen tauchen immer wieder in den Shantys auf. Und die Mädchen selbstverständlich. Erlebnisse an Bord und an Land  lieferten den Nachschub. Und der Shanty-men war es der aus diesen Ereignissen einen handingen Song, ein brauchbares Arbeitslied, einen Shanty zusammenspleißte.

Manfred Kruse   

Januar 2015

 

 

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